Konica Minolta: 4 Marktrends für Production Printing 2021

Mit digitalen Technologien, Automatisierung, Inkjet und Veredelung durch die Krise

Produktionsumgebung in einer Druckerei

Zweifelsohne wird die Corona-Pandemie Spuren in der Druckindustrie hinterlassen. Wie stark sie ausfallen werden, welche Bereiche am meisten betroffen sind und wie rasch sich eine neue Normalität im Druckbetrieb einstellt, werden die kommenden Monate zeigen. Sicher ist allerdings, dass sich, allen Veränderungen der Print- und Medienbranche zum Trotz, der Digitaldruck einmal mehr behauptet. Mit den Möglichkeiten digitaler Technologien adressieren Druckdienstleister und Druckereien veränderte Kundenanforderungen durch neue und profitable Geschäftsmodelle. Konica Minolta hat vier Markttrends im Production Printing identifiziert, an denen Druckereien im Jahr 2021 nicht vorbeikommen werden.

Krisen haben die Eigenart, laufende technologische Entwickelungen eher zu beschleunigen als sie zu verlangsamen. Aktuell ist das in den Bereichen Automatisierung, Web-to-Print und der Beschaffung von Drucksachen per Webshop deutlich zu erkennen. Parallel hat in den letzten Monaten der Übergang von der Analog- zur Digitaltechnik massiv an Fahrt aufgenommen. Die Kombination dieser Entwicklungen weist in den kommenden Jahren den Weg hin zu Druckprozessen, die vollständig End-to-End-automatisiert laufen. Dies kommt dem Bedarf der Druckbetriebe nach, die bei steigender Auftragslast mit immer weniger Bedienpersonal auskommen müssen.
 

1. Digitaldruck wird profitieren


Digitale Technologien werden dem traditionellen Druck auch 2021 weiter Marktanteile streitig machen. Akzidenzdruckereien sind gut beraten, ihr Angebot an digitalen Druckdienstleistungen zu erweitern, da die traditionellen Offset-/Flexodruckaufträge zunehmend wegbrechen.

Die IDC-Studie „Out-of-the-Box Thinking: Industrial and Production Printing in the Aftermath of Covid-19“[1] benennt Sektoren, in denen die Pandemie im industriellen Druck sowie im Production Printing neue Möglichkeiten geschaffen hat: Etiketten und Verpackungen, Veredelung, Signage und Textilien. Dies sind Sektoren, in denen gerade der Digitaldruck mit profitablen Geschäftsmodellen punktet. So prognostiziert die IDC für den Digitaldruck im kommenden Jahr eine zunehmende Erholung, nachdem die Absätze sowohl bei Toner- als auch Inkjetdruck-Systemen mitten im ersten Lockdown in ganz Europa deutlich zurückgingen[2].

Mit Blick auf das Gesamtvolumen schrumpft der globale Druckmarkt in den kommenden Jahren - jedoch nur geringfügig. Laut der Studie „The Future of Digital vs. Offset Printing to 2024“ von Smithers Pira[3] lag der Output (gemessen in Milliarden A4-Drucken) im Jahr 2014 bei 49.973 und wird bis 2024 auf 49.654 geschätzt. Der Digitaldruck ist dabei weiterhin das am schnellsten wachsende Drucksegment. Er hat zwar immer noch eine Marktdurchdringung von nur etwa 5 % bezogen auf das Gesamtvolumen an Seiten, macht aber inzwischen 20 % des gesamten Weltmarktwertes aus.
 

2. Wachstumsmotor 1: Automatisierung


In der aktuellen Situation stehen Druckunternehmen vor substanziellen Herausforderungen. Dazu zählen die Notwendigkeit zu kostendämpfenden Maßnahmen ebenso wie die Fähigkeit, die zunehmende Auftragsmenge im Digitaldruck bei immer kürzeren Printjobs und der konstant hohen Margenlast zu bewältigen. Die Branche interessiert sich daher zunehmend für das Thema Automatisierung. Denn automatisch laufende Prozessschritte in der Erstellung von Print entlasten das Bedienpersonal von fehleranfälligen Routineaufgaben. Doch schafft diese Entlastung für sich genommen nicht die Produktivitätsfortschritte, die in den kommenden Jahren Konsequenterweise hat Konica Minolta sein neues Flaggschiff im tonerbasierten Bogendruck, die AccurioPress C14000-Serie mit Automatisierungstechnologien ausgestattet, die einen nahezu selbständigen Druckablauf steuern, sobald der Job gestartet wurde. Gerade einmal acht Monate nach dem Verkaufsstart in Europa steht Konica Minolta bei 200 Installation eines solchen Systems. Nicht zuletzt diese Absatzzahlen haben einen Beitrag geleistet, dass das Unternehmen mit einem Marktanteil von 26,1% führend in der Produktion von digitalen Drucksystemen geblieben ist[4].

Die Serie findet dabei vor allem in Deutschland und Österreich ihre Anhänger: Mehr als 50 Druckereien und Druckdienstleister haben sich in den Ländern bereits für das System entschieden. In Deutschland ist Konica Minolta im Bereich Production Printing mit einem Marktanteil von 42,9 Prozent ebenso wie in Österreich mit einem Marktanteil von 39,1 Prozent Marktführer laut InfoSource (Gesamtjahr 2019). Auch mit seiner neuesten Serie, der AccurioPress C4080, die mit umfangreichen innovativen Automatisierungstechnologien ausgestattet ist, treibt Konica Minolta diese Entwicklung weiter voran.
 

3. Wachstumsmotor 2: High-end Inkjetdruck


Der Markt für Inkjet-basierte Bogendrucksysteme wird im Jahr 2021 weiter an Fahrt gewinnen. Bereits heute hat sich der Inkjetdruck als vorteilhafte Lösung für viele High-End-Anwendungen etabliert. Der Bogen-Inkjetdruck bildet dabei eine effiziente technologische Verbindung zwischen Digital- und Offsetdruck – eine Entwicklung, die sich im kommenden Jahr zunehmend festigen wird. Dazu tragen jüngste technologische Entwicklungen bei, die es Systemen ermöglichen, auf einer Vielzahl von Medien zu produzieren – seien dies Kunst- und Bilderdruck, ungestrichene Papiere, transparente Medien, Folien, metallisierte Medien, Leinwand oder Kunststoffsubstrate. Der im Sommer 2020 vorgestellte Nachfolger der Konica Minolta AccurioJet KM-1, die KM-1e, wird den Trend zur Umstellung vom Offsetdruck auf den Inkjetdruck weiter beflügeln. Bei diesem System besteht keine produktionstechnische Notwendigkeit, spezielle Digitaldruckpapiere zu verwenden oder die Oberfläche des Bedruckstoffs beispielsweise durch Primer vorher zu behandeln.
 

4. Wachstumsmotor 3: digitale Veredelung


Die digitale Veredelung wird auch 2021 den Produktionsdruckmarkt wieder positiv beeinflussen. Denn sie stellt eine profitable Möglichkeit für Druckdienstleister, Akzidenz- und Hausdruckereien dar, sich von der Konkurrenz abzuheben. Durch UV-Spotlackierung in definierten Bereichen lassen sich vierfarbige Digital- und Offsetdrucke mit außergewöhnlicher 3D-Haptik veredeln. Durch die Kombination mit einem Inline-Folienmodul können noch glanzvollere Effekte erzielt werden.

Eine veredelte Verpackung, ein Bucheinband oder eine Broschüre weckt wiederum den Kaufanreiz beim Verbraucher. Eine Studie der Foil and Specialty Effects Association belegt beispielsweise, dass diese Produkte eine um 18 Prozent höhere Aufmerksamkeit erzeugen als reine Printprodukte. Dies ist nicht zuletzt auch dadurch bedingt, dass eine Vielzahl an Folien zum Einsatz kommt, welche auch alternativ im Sicherheitsdruck genutzt werden können. Auch die personalisierte Veredelung, welche nur digital zu realisieren ist, wird immer populärer und bietet Agenturen und Verlagen die Möglichkeit, Kunden mit dem größtmöglichen Effekt direkt anzusprechen. Denn die visuelle Aufmerksamkeit des Verbrauchers hat einen starken Einfluss auf seine Kaufentscheidung: Je länger er sich auf einen Artikel konzentriert, desto wahrscheinlicher ist es, dass er ihn wählt. Gerade Einstiegsmodelle für eine UV-Spotlackierung, wie die MGI JETVARNISH 3D One, bieten Druckdienstleistern neue Möglichkeiten, um am Veredelungsmarkt profitable Aufträge aus der Verlags- und Werbebranche zu generieren.