Am 30. September 2020 erwarb Konica Minolta nun eine zusätzliche Beteiligung an MGI, wodurch die Anteilsquote zusammen mit den bestehenden Anteilen auf 42,3% stieg. MGI wurde 1982 gegründet, beschäftigt heute 204 Mitarbeiter und hat seinen Hauptsitz in Fresnes, Frankreich. Die Umsatzerlöse von MGI beliefen sich im Gesamtjahr 2019 auf 68,17 Millionen Euro.
Die digitalen Druckveredelungsmaschinen von MGI verwenden ausschließlich Tintenstrahlköpfe von Konica Minolta. Die Systeme kommen dem Bedarf an wertschöpfenden Druckerzeugnissen nach, die die Optik und Haptik von Printprodukten hervorheben, wie beispielsweise UV Spot-Lackierung und Effektfolierung. Daneben expandiert MGI auch im Bereich der gedruckten elektronischen Anwendungen (Druck von elektronischen Funktionsmaterialien) und anderer industrieller Druckverfahren.
Im Jahr 2016 stieg Konica Minolta vollständig in den industriellen Druckbereich ein. Durch die Maximierung des Wertes von Print durch digitale Druck- und Veredelungstechnologie hat das Unternehmen Märkte geschaffen und zugleich den Umfang und die Reichweite seines Geschäfts erweitert.
Der Etiketten- und Verpackungsdruck bietet viel Raum für die Digitalisierung, insbesondere in den Nachdruckverfahren Lackieren, Folieren und Stanzen. Durch die Integration der Spot-Lackierung, Folienprägung und anderer digitaler Ausgabesysteme von MGI in seine Produktpalette konnte Konica Minolta seine Präsenz auf dem Markt für industriellen Druck erhöhen. Diesen sieht das Unternehmen als Wachstumssparte.
In einer Erklärung spricht Konica Minolta davon, dass sich die Größe des eigenen Geschäfts im Bereich des industriellen Drucks in den letzten vier Jahren ungefähr verdoppelt hat. Während der Covid-19-Pandemie stagnierte die Nachfrage in einigen Bereichen des industriellen Drucksektors vorübergehend. Mittel- bis langfristig geht das Unternehmen jedoch davon aus, dass sich die Nachfrage nach industriellem Druck stärker als je zuvor auf den On-Demand-Druck verlagern wird. Dabei wird sich der Wechsel vom analogen zum digitalen Druck zunehmend beschleunigen, um auf diese veränderte Nachfrage zu reagieren.
Die Digitalisierung der Nachverarbeitung wird zunehmend an Bedeutung gewinnen. Insbesondere gilt es, das Angebot an digitalen Systemen für die Druckveredelung zu erweitern, die gedruckte Materialien attraktiver machen. Auch ist es entscheidend, dass Konica Minolta die Allianz mit MGI weiter vertieft, dem weltweit ersten Unternehmen, das digitale Veredelungsmaschinen vermarktet.
Konica Minolta vertreibt aktuell im Verpackungsdruckmarkt die AccurioJet KM-1e, ein UV-Inkjet-Bogendrucksystem im B2+-Format, die auch Verpackungskartons bedrucken kann. Es wird erwartet, dass der Markt für Verpackungsdruck von 2018 bis 2028 jährlich um 15% wachsen wird*2 und sich dabei als ein Schlüsselbereich für die geschäftliche Expansion entwickelt. Auf der drupa im Jahr 2016 stellte MGI als technologischen Showcase den ALPHAJET vor, ein System, das Druck, Veredelung sowie Nachbearbeitung integriert ermöglicht und das auch auf Wellpappen druckt.
Konica Minolta wird bestrebt sein, den Wert von MGI zu steigern und eine starke Position auf dem Markt aufzubauen, indem es ALPHAJET erfolgreich auf den Markt bringt. Dabei macht sich das Unternehmen den Kontakt zu seinen Kunden zunutze, den es durch sein globales Vertriebsnetz und -kapazitäten aufgebaut hat.
In der Erklärung heißt es weiter, dass Konica Minolta in Zukunft das ultimative digitale System anbieten will, das die gesamte Vorstufe, den Druck und die Nachbearbeitung bis zum Endprodukt automatisch durchführen kann.
*1: In diesem Zusammenhang sind Systeme zu verstehen, die eine dekorative Weiterverarbeitung, wie z. B. Spot-Lackierung und Folienprägung als Nachbearbeitung des normalen Drucks durchführen.
*2: Prognosen von Konica Minolta basierend auf Daten von Forschungsunternehmen.