Trends im Etiketten- und Verpackungsdruck 2022

Etiketten und Verpackungen dank digitaler Produktion integraler Bestandteil von Markenbildung und Kauferlebnis

bedruckte Etiketten auf Rollen

Verpackungen und Etiketten dienen nicht mehr nur dazu, Waren und Produkte zu kennzeichnen oder zu schützen. Insbesondere mit dem Einzug der digitalen Produktion sind Etiketten und Verpackungen mittlerweile ein integraler Bestandteil der Markenbildung und des gesamten Kauferlebnisses. Das Jahr 2022 bietet Unternehmen mit zusätzlichen Anwendungen im Etiketten- und Verpackungsdruck neue Möglichkeiten. Die Nutzung variabler Daten und individuelle, maßgeschneiderte Lösungen sind die Basis, damit Druckereien ihre Gewinnmargen erhöhen.

Wertvolles Marketinginstrument 
Aufgrund von technologischen Innovationen entwickeln sich Verpackungen zunehmend zu einem wertvollen Marketinginstrument – was weit über ihre traditionelle Rolle für den Transport einer Ware oder als Etikett, das die Bestandteile des Inhalts angibt, hinausgeht. Die größten Treiber dieser Entwicklung sind die verbesserten Veredelungsmöglichkeiten sowie eine stärkere Automatisierung in der Produktion. Dabei werden zukünftig immer mehr komplette Produktionsprozesse – von Anfang bis Ende – mit All-in-One-Lösungen ausgeführt. Auch sind neue Optionen für die Online-Beschaffung von Print-Produkten sowie die Entwicklung von Webshops Trends für die Branche in diesem Jahr. Zudem wird sich 2022 der Übergang von analogen zu digitalen Herstellungsverfahren weiter beschleunigen. 

Stärkere Markenbildung 
Etiketten und Verpackungen sind wichtige Instrumente, um Informationen zu übermitteln und die Markenbildung zu stärken. Insbesondere das Gesundheitswesen sowie die Lebensmittel- und Getränkeindustrie gehören zu den Wachstumsbereichen im digitalen Etiketten- und Verpackungsdruck. 

Hersteller von Waren nutzen verstärkt digitale Möglichkeiten, um auf ihre Produkte aufmerksam zu machen. Dabei stehen Nachhaltigkeitsthemen im Jahr 2022 vorne an. Die Möglichkeit, Verpackungen mit hochautomatisierten Drucksystemen und in geringen Stückzahlen zu produzieren, unterstützt Hersteller dabei, auf sich ändernde Kundenanforderungen schnell zu reagieren. Die digitale Verpackungs- und Etikettenproduktion wird nicht zuletzt durch den steigenden E-Commerce befeuert. Das wirkt sich auch auf die Verarbeiter und Druckereien aus, die E-Commerce-spezifische Verpackungsdesigns entwickeln müssen. Darüber hinaus spielen in Zukunft Versionierung und Personalisierung eine zunehmend strategische Rolle. 

Produkte aus der Masse heben  
Der Smithers-Report ‘Future of Packaging Long-term Strategic Forecast to 2030 (1) sieht, dass technologische Verbesserungen neue Verpackungsanwendungen möglich machen. „Immer mehr Marken wollen, dass ihre Verpackungen dem Verbraucher eine Geschichte erzählen, damit sich ihr Produkt dadurch in einem zunehmend überfüllten Markt abhebt“, so der Report. „Personalisierung baut eine persönliche Beziehung zum Verbraucher auf, wobei diese positive Interaktion in der Zukunft zu mehr Umsatz führt.“ Der Marktanalyst bewertete den Markt für den digitalen Verpackungsdruck im Jahr 2019 auf 18,9 Milliarden US-Dollar Umsatz bei einer Gesamtproduktion von 2,54 Millionen Tonnen. Bis 2024, so die Schätzung von Smithers, ist eine jährliche Wachstumsrate von 10,9 Prozent zu erwarten. (2) 

Pandemie beschleunigt digitale Produktion 
Der unausweichliche Weg in Richtung digitaler Produktion bei Etiketten und Verpackungen beschleunigt sich, so die Einschätzung des Marktanalysten IDC (3): „Die Pandemie war Disruptor und Beschleuniger. Die Automatisierung ist ein weiterer digitaler Impuls. Einfache Bedienung und automatisierte Arbeitsabläufe, die durch die Digitalisierung möglich werden, fördern das Geschäftswachstum. Die Integration weiterer Prozesse wie digitales Lackieren, digitales Prägen und Stanzen wird die Prozesskette deutlich wachsen lassen.“ 

Ein Beispiel für einen bedeutenden technologischen Schritt dahin kommt vom Konica Minolta Partner MGI. Die AlphaJET Industrial Print Factory ist das weltweit erste digitale B1+ Drucksystem des Herstellers, die in einem Schritt mit wasserbasierter UV-Tinten-Technologie den Druck bis zur direkten Inline-Veredelung durchführt. 

Hohe jährliche Wachstumsraten 
Bis heute wurden weltweit mehr als 850 Systeme des tonerbasierten Etikettendrucksystems AccurioLabel 230 installiert. Laut IDC ist der Marktanteil von Konica Minolta bei digitalen Etiketten- und Verpackungsdruckern in Bezug auf Liefermengen und Wert im Jahr 2020 auf 19,9 % angestiegen (4). Der Marktanalyst hat zudem  errechnet, dass im Jahr 2020 in Westeuropa 186 digitale Etiketten- und Verpackungsdrucksysteme im Wert von 97,6 Millionen US-Dollar ausgeliefert wurden. Bis 2025 soll diese Zahl auf 344 Einheiten ansteigen. Der  westeuropäische Markt für digitale Etiketten und Verpackungsdrucksysteme wird dabei zwischen 2020 und 2025 eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 13,1 Prozent aufweisen (5). Die  Installationen von tonerbasierten Drucksystemen haben noch immer den größten Anteil in diesem Markt. 

Zurück zur Normalität 
Die Covid-19-Pandemie hat zu beispiellosen Herausforderungen geführt. In Zukunft wird es jedoch wieder persönliche Treffen geben und die Normalität wird zurückkehren. Persönliche Begegnungen werden auf Veranstaltungen wie der Labelexpo in Brüssel (26. bis 29. April 2022) eine noch wichtigere Rolle spielen. Konica Minolta präsentiert seine Produkte und Lösungen dort in Halle 8, Stand C12/C19.  


Quellen: 

1 Smithers Future of Packaging Long-Term Strategic Forecasts to 2030, Georgy Cameron, Seite 37 
2 Smithers Future of Packaging Long-Term Strategic Forecasts to 2030, Georgy Cameron, Seite 38 
3 IDC, Growth Opportunities in Digital Label and Packaging” (doc # EUR146199521, August 2021). 
4 IDC, „Western Europe Digital Label and Packaging Printer Forecast, 2021-2025, 2021, doc #EUR147967021, July 2021) 
5 IDC, „Western Europe Digital Label and Packaging Printer Forecast, 2021-2025, Doc # EUR147967021, June 2021